Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz aus Praxissicht betroffener Unternehmen
Die Umfrage zum Lieferkettengesetz in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ermöglicht eine Identifikation von benötigten Hilfestellungen für alle betroffenen Unternehmen in Deutschland.
Veröffentlichung
Im Folgenden sind die Ergebnisse des Light Whitepapers frei zugänglich veröffentlicht und es ist ein direkter PDF-Download möglich. Bei Interesse an der umfänglichen Version (Full Whitepaper), besteht die Option, das untenstehende Formular auszufüllen, um anschließend das PDF-Dokument per E-Mail zu erhalten. Auf über 180 Seiten beinhaltet dieses Investitionszahlen sowie detaillierte branchenspezifische Beantwortungen und bietet einen relevanten Ausblick für die Umsetzung des Lieferkettengesetzes.
Die Einhaltung von Menschenrechten spielt in der Lieferkette global tätiger Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle. Trotz der Unterzeichnung der Menschenrechtscharta am 10. Dezember 1948 in Paris, Frankreich, durch die Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen (UN), erreichen uns aktuell täglich neue Meldungen über Menschenrechtsverletzungen in der Welt. Unter anderem aufgrund dieser Entwicklung über die vergangenen Jahre, hat der Bundestag am 11. Juni 2021 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschlossen. Dieses Gesetz tritt für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiter ab dem 1. Januar 2023 in Kraft. Neben diesen großen Unternehmen befinden sich bereits auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiter (ab 01. Januar 2024) in der Planung und Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben.
Zahlreiche Informationsquellen seitens unterschiedlicher öffentlicher Organisationen existieren bereits und geben Auskunft zu Art und Umfang der zu erbringenden Leistungen. Dennoch ergeben sich für betroffene Unternehmen angesichts dieser Herkules-Aufgabe in der Praxis noch zahlreiche Fragen. In diesem Whitepaper geben wir weitere Einblicke in die Zwischenergebnisse einer strukturierten Umfrage, bei der wir mehr als 4.035 aktuell betroffenen Unternehmen in Deutschland involviert haben und nach ihren Einschätzungen und Erfahrungen in der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes befragt haben.
Die Umfrage bezieht sich in erster Linie auf:
Von den 4.035 betroffenen Unternehmen haben im Zeitraum vom 15.02.2022 bis zum 12.10.2022 bereits 486 Unternehmen ( >12% Marktabdeckung) über eine strukturierte Online-Umfrage an unserer Studie teilgenommen. 41 % der teilnehmenden Unternehmen waren Konzerne mit mehr als 5.000 Beschäftigten. Von den teilnehmenden Unternehmen entschieden sich 33% nicht anonym und 67% anonym teilzunehmen.
Bei der Erstellung der Umfrage wurden die Ergebnisse und Learnings aus der NAP-Survey berücksichtigt. Im Rahmen der NAP-Survey hat die Bundesregierung bereits in den Jahren 2018 bis 2020 in einem Monitoring überprüft, inwieweit in Deutschland ansässige Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern ihrer Sorgfaltspflicht, wie sie im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) verankert sind, nachkommen.
Zusätzlich wurde ein manuelles Screening aller Datensätze vorgenommen, um Unregelmäßigkeiten in den Antworten zu identifizieren und gegebenenfalls zu streichen. Die Ausführung der strukturierten Online-Umfrage untergliedert sich in zwei Wellen.
Die erste Welle startete am 15.02.2022. Hier wurden zunächst nur Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten kontaktiert. Insgesamt konnten 1.035 Unternehmen und ihre jeweiligen Geschäftsführer identifiziert werden. Danach wurden in zwei Runden Postkarten verschickt (insgesamt 2.070). Zusätzlich wurden mehr als 1.450 Anrufe über telefonische Kontaktstellen der Hauptgeschäftsstellen bei jedem der 1.035 Unternehmen mit zwei Vollzeit-Telefonagenten abgesetzt. Parallel wurden über LinkedIn mehr als 600 Anfragen an relevante Unternehmen gesendet.
Die zweite Welle begann am 15.05.2022 und endete am 15.09.2022. In dieser Welle wurden zusätzlich auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten kontaktiert. Auch hier wurden zirka 4.000 Unternehmen und ihre jeweiligen Geschäftsführer identifiziert sowie insgesamt 5.200 Postkarten in zwei Runden verschickt. Analog zur ersten Welle wurden alle Unternehmen telefonisch (3 Vollzeit-Telefonagenten) und alle Geschäftsführer über LinkedIn kontaktiert. Die Ergebnisse finden Sie in diesem Dokument.
Auch wenn einige Unternehmen bereits mitten in der Umsetzung der durch das Lieferkettengesetz geforderten Maßnahmen sind, muss beim Großteil der betroffenen Unternehmen noch ein Bewusstsein bezüglich der Umsetzungsherausforderungen geschaffen werden. Hier kann neben den weiterführenden Informationen, die durch öffentliche Institutionen publiziert werden, insbesondere die hier dargestellte Sicht aus der Praxis helfen. Die im Rahmen dieser Umfrage erhobenen Daten sowie die Diskussionen auf dem osapiens ‘LkSG Netzwerktag’ am 20. September 2022 in Mannheim lassen insgesamt folgende Schlussfolgerungen zu:
Dieses Whitepaper gewährt nur einen ersten Einblick in die Ergebnisse der osapiens-Befragung. Auf individuelle Anfrage steht ein ausführliches Whitepaper zur Verfügung, das neben den neuesten Antworten aus der laufenden Umfrage auch kommentierte industriespezifische Zahlen und Ergebnisse enthält und ein individualisiertes Benchmarking für interessierte Kunden mit ihren unmittelbaren Partnern ermöglicht. Des Weiteren wird die aktualisierte Version alle Angaben zu geplanten Investitionen und Kosten der teilnehmenden Unternehmen (siehe Kapitel „Welche Aufwände sind zukünftig erforderlich?“) enthalten.
Nachstehend finden Sie eine vorläufige Liste der Kapitel, die im umfassenderen Whitepaper veröffentlicht werden:
1. Einführung
2. Methodik
3. Ergebnisse der Umfrage inklusive Investitionszahlen über alle Branchen
3.1 Mitarbeiter des Unternehmens, die in Vollzeit für die Einhaltung der LkSG arbeiten (in FTEs)
3.2 Erwartete CAPEX-Kosten (einmalige Kosten) für die Durchführung des Projekts (in €)
3.3 Kostenkategorien, in die das CAPEX-Budget investiert werden (in %)
3.4 Erwartete OPEX-Kosten (wiederkehrende Kosten) für den Betrieb (in €)
3.5 Kostenkategorien, in die das OPEX-Budget investiert werden (in %)
4. Die Ergebnisse der Umfrage nach Branchen
4.1 Automotive & Maschinenbau
4.2 Nahrungsmittel & Handel
4.3 Textilien & Leder
4.4 Rohstoffe: Metall, Holz & Chemie
4.5 Dienstleistungen & Digitales
4.6 Bau & Immobilien
4.7 Versorgung
4.8 Elektronik
4.9 Gesundheitswesen
5. Die jetzt im Entwurf vorliegende EU-Richtlinie CSDD und was sie ändern wird
6. Ausblick